In Varanasi wird eine Säule aus 108 offenen Kugeln geformt, so wie die Malas, die Gebetsketten, aus 108 Perlen bestehen.
Es wird Ganges-Ton verwendet, wie für die lokalen Tonschälchen für Licht, die Diyas/Deepas. Die Kugeln erinnern zudem an aufgebrochene Samenkapseln, Bijas. Die Säulen-Form ist ein Cluster aus solchen Bijas, so wie oft aus der Wiederholung des gleichen Elements etwas Dichteres entsteht und sich gegebenenfalls auch als etwas Neues manifestiert.
Die Säule ist zur Erde und zum Himmel offen, in Reminiszenz an die Tirthas, diese „Übergangsobjekte“ zwischen den Welten.
Sie wird zunächst in der Werkstatt eines lokalen Töpfermeisters gebrannt, als Experiment, wie sich dieser Ton verhält.
Und wie alles in dieser Stadt der Lektion des Loslassens gewidmet ist, wird auch diese Form, diese Rupa, zunächst voll manifestiert und dann wieder losgelassen, indem sie wieder zurückgegeben wird an Ganga.
Genau zum Ende regnet es ganz kurz und sanft, wie eine Antwort…
Entstanden ist ein Ankerpunkt für die „Points of Consciousness“ und die „Drops of Light“.
Perspektivisch werden an verschiedenen Orten der Welt solche „Akupunkturnadeln in der Welthaut“, errichtet – als sichtbares Verbindungsstück von Himmel und Erde. Und als Erinnerung an den ewigen Kreislauf des Entstehens, Seins und Vergehens, Atemzug für Atemzug.
Ein erstes Zwillingsobjekt gibt es in Berlin – zusätzlich mit aus Indien mitgebrachten klassischen Materialien für Andacht und Segen: Vibhuti, heilige Asche, und Holzkohle als Symbole für Transformation; Kumkum als Symbol für Leben und Segnung; Reismehl als Symbol für Nahrung; Gold als Symbol für Jyoti, Licht; und Nichts als Symbol für Akasha, Raum.

Mala Rupa Berlin, weißer deutscher Ton, Höhe 70cm; mit Reismehl, Kumkum, Holzkohle, Gold, Vibhuti

special thanks to Ajay Pandey

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broken

Brand

Transport in die Töpferwerkstatt

Entstehung der Form, Ganges-Ton, Höhe 90cm

clusterdrawings